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Bergbahnen öffnen für den Sommerbetrieb: Wo geht's wie wieder los?

Die Normalität kehrt Stück für Stück zurück - wenn auch mit Masken- und Abstandspflichten eine etwas andere als wir sie bisher gewohnt sind. Einige Wochen später als vielerorts geplant, aber dennoch rechtzeitig zu den Pfingstferien nehmen die Bergbahnen mit dem heutigen Tag ihren Sommerbetrieb auf. In der Kabinettssitzung von vergangenem Dienstag wurden die nötigen Maßnahmen und Voraussetzungen dafür veröffentlicht. Wir sprachen mit den Betreibern vor Ort, wie der Start in eine etwas andere Sommersaison aussieht. In diesem ersten Teil berichten Verena Lothes (Kommunikationsmanagerin Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG), Peter Lorenz (Geschäftsführer Brauneck- und Wallbergbahnen GmbH) und Jörn Homburg (Marketingleiter OBERSTDORF·KLEINWALSERTAL BERGBAHNEN) über die Situation in den bayerischen (Vor-)Alpen.

Verena Lothes, Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG
"Wir freuen uns natürlich sehr, dass wir am Samstag, den 30. Mai 2020, nach langer Zwangspause endlich wieder Gäste auf der Zugspitze, im Garmisch-Classic und am Wank begrüßen dürfen. Am Dienstag wurden die entsprechenden Vorschriften von der Bayerischen Staatsregierung veröffentlicht. Wir haben aber natürlich schon im Vorfeld alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um einen Saisonstart nach allen geltenden Regelungen möglich zu machen und vor allem möglichst sicher zu gestalten. Dafür haben wir zehn Hygieneregeln aufgestellt, die auf unserer Webseite aufgelistet sind und in allen Stationen entsprechend ausgehängt wurden. Dazu gehören etwa die Einhaltung des Mindestabstandes und das Tragen des Mund-Nasenschutzes in allen Bahnen, Gebäuden und Wartebereichen. Außerdem wird die Personenzahl in den Seilbahnen und in der Zahnradbahn entsprechend reduziert (z.B. Seilbahn Zugspitze: 40 Personen statt 120) und wurden Boden- und Abstandsmarkierungen in allen relevanten Bereichen angebracht. Für jede unserer Bahnen und Stationen wurde ein individuelles Anstellkonzept erarbeitet bzw. Verkehrswege und Einbahnregelung festgelegt, um den Mindestabstand einhalten zu können. Neben allen getroffenen Vorkehrungen und Maßnahmen seitens der Bayerischen Zugspitzbahn setzt das Hygienekonzept aber auch auf die Eigenverantwortung und Solidarität unserer Besucher. Dazu gehört die Einhaltung von Basis-Hygiene-Regeln wie eine gute Handhygiene sowie Husten- und Nies-Etikette während des Besuchs. Aber: Wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, dann steht einem sicheren Ausflug in die Berge definitiv nichts im Wege!"

 

Peter Lorenz, Brauneck- und Wallbergbahnen GmbH
"Die letzten Wochen waren - wie für uns alle - auch für uns nicht leicht. Die meisten Skigebiete mussten die Saison frühzeitig beenden - und wären früher wieder in den Sommerbetrieb gestartet. Traditionell ist der Startpunkt in die Sommersaison am 1. Mai. Natürlich ist es aber auch unsere oberste Prämisse, die Sicherheit und Gesundheit unserer Gäste und Mitarbeiter sicherzustellen. Die Einstellung des Betriebs war notwendig - jetzt sind wir aber bereit, den Betrieb wieder aufzunehmen und Gäste in einem sicheren Umfeld begrüßen zu können.

Grundsätzlich gelten für alle Bergbahnbetreiber die gleichen Schutz- und Maßnahmenkonzepte, vor allem bezüglich der Abstand- und Mundschutz-Regeln, aber auch der Beförderungszahlen. Klar ist aber auch, dass als diese Maßnahmen nur funktionieren, wenn die Gäste und Besucher entsprechend mitmachen. Daran habe ich aber keinen Zweifel. Nach den letzten Monaten haben wir uns alle schon an diese "neuen Umgangsformen" gewöhnt.

Die "Zwangspause" haben wir für die Revision der Bahnen und für nötige Wartungsarbeiten genutzt. Einiges, was sonst im Herbst auf der To-Do-Liste steht, etwa die Wartung einiger Maschinen, konnten wir nun bereits im Frühjahr umsetzen.

Die geforderten Maßnahmen für den Start des Sommerbetriebs finde ich richtig und wichtig. Wir müssen sicherlich mehr Personal einsetzen, die Anzahl der Fahrten deutlich erhöhen und haben damit auch einen viel höheren Energiebedarf. Aber wir sind es unseren Gästen schuldig, den Betrieb wieder aufzunehmen. Und freuen uns natürlich sehr, dass wir endlich wieder Gäste bei uns begrüßen dürfen. Die Sehnsucht der Menschen ist groß, sich nach langen Wochen der Ausgangsbeschränkungen in freier Natur zu bewegen. Dazu kommt, dass vor dem Hintergrund der weiterhin geltenden Reisebeschränkungen die Bedeutung wohnortnaher Angebote zur Freizeitgestaltung vor allem für Familien zunimmt."

 

Jörn Homburg, Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen
"Endlich kann man bei uns in den Bergen wieder für ein paar Stunden abschalten und durchatmen: ab Samstag nehmen die Fellhorn- und Kanzelwandbahn in der Zwei-Länder-Region Oberstdorf-Kleinwalsertal wieder den Betrieb auf. Die Bahnen am Ifen, Heuberg, Zaferna und Walmendinger Horn folgen am 15. Juni. Nebelhorn- und Söllereckbahn werden derzeit rundum modernisiert. Durch das frühzeitige Saisonende im März konnten wir aber früher mit den Umbaumaßnahmen beginnen, sodass wir zumindest am Familienberg Söllereck rechtzeitig zur neuen Skisaison die neuen Liftanlagen einweihen können. Trotz der Modernisierungsarbeiten sind aber am Söllereck der Allgäu-Coaster und Kletterwald geöffnet.

Wir freuen uns, dass wir unseren Gästen jetzt endlich ein Stück Normalität zurückgeben können! Wie auch die anderen Bergbahnbetreiber haben wir uns in den vergangenen Wochen intensiv damit auseinander gesetzt, wie wir den Sommerbetrieb während der andauernden Corona-Pandemie sicher gestalten können.

Wir wollen Verantwortung übernehmen, für die Gesundheit unserer Gäste und Mitarbeiter und für ein sicheres Miteinander am Berg. Deshalb haben wir in enger Zusammenarbeit mit den Tourismusverbänden ein umfassendes Hygiene- und Verhaltenskonzept entwickelt. Dieses zeigt sich besonders durch das gemeinsam entwickelte Logo -Sorgsam / Sicher / Sanft-, welches wir großflächig in der Kommunikation einsetzen. Dieses signalisiert dem Gast, dass er sich bei uns geborgen fühlen kann. Informationen hierzu gibt's auch auf unserer Webseite. Die Kapazität des Bahntransports auf der deutschen Seite ist behördlich auf 35% der Beförderungskapazität pro Kabine begrenzt. Auf der österreichischen Seite gibt es eigentlich keine Beschränkung der Beförderungskapazität. Weil uns aber die Sicherheit unserer Gäste und Mitarbeiter am Herzen liegt, haben wir uns eine freiwillige Beschränkung von 50% auferlegt. Was die Gastronomie betrifft, werden den Gästen jeweils bestimmte Plätze zugewiesen und gilt auch hier eine Mund-Nasenschutzpflicht, außer am Tisch selbst. Außerdem sind wir auf deutscher Seite in den Bergrestaurants verpflichtet, die persönlichen Daten unserer Gäste abzufragen, um im Fall der Fälle alle Infektionsketten nachvollziehen zu können.

Parallel werden die Revisionsarbeiten bei den Bergbahnen durchgeführt, beispielsweise wird die 8er-Kabinenumlaufbahn am Fellhorn ab Juli zur Verfügung stehen. Normalerweise ist diese Bahn nur im Winter in Betrieb. Durch die Bereitstellung der 8er-Umlaufbahn können Familien alleine eine Kabine nutzen!

Ein wichtiger Hinweis zum Schluss: der Grenzübertritt an der „Grünen Grenze“ der Zwei-Länder-Region bleibt noch bis 15. Juni verboten! Wanderer müssen die entsprechenden Hinweise vor Ort unbedingt beachten.

Wir sind zuversichtlich, dass wir auch in Zeiten der Corona-Pandemie einen erholsamen und abwechslungsreichen Sommer in den Bergen genießen können - wenn auch mit etwas veränderten Bedingungen. Wir freuen uns auf die Gäste!"