STIFTUNG SICHERHEIT IM SKISPORT
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Behinderten-Skifreizeiten

Wenn die Mitarbeiter der DSV-Skiwacht zu einer ganz besonderen Freizeit aufbrechen, bringen sie Augen zum Strahlen und machen Kinder glücklich.


Zweimal pro Saison lädt die „Stiftung Sicherheit im Skisport“ (SIS) Kinder und Jugendliche von 10 bis 18 Jahren mit geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen zu einer zehntägigen Wintersportfahrt ein. Von 30 Schulen und Werkstätten aus Bayern, Baden-Württemberg und Hessen treffen Bewerbungen ein, pro Gruppe können 50 Teilnehmer mitgenommen werden. Die Durchführung hat seit einigen Jahren Martin Raab als Hauptorganisator übernommen. „Ich bin für die Organisation und Leitung zuständig. Finanziert wird das Projekt von der „Stiftung Sicherheit im Skisport“, die dem Deutschen Skiverband (DSV) angegliedert ist“, so Martin Raab. 

Im Ferien- und Bildungszentrum in Siegsdorf haben die Gruppen ein Domizil gefunden, das auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Bis zu 15 Betreuer reisen mit der Gruppe mit, der Personalaufwand ist sehr hoch, wie Martin Raab berichtet. Langlauf steht auf dem Plan, aber auch Freizeitgestaltung wie Hüttenabende, Fackelwanderung und Schwimmbadbesuch. Auch Querschnittsgelähmte können aktiv dabei sein, sie erhalten einen Langlaufschlitten, mit dem sie sich mit Hilfe von Stöcken vorwärtsbewegen können. Blinde erhalten einen „personal Guide“, der sie durch die Loipe führt und auf Unebenheiten, Kurven und Gefälle aufmerksam macht. Die Dankbarkeit der Kinder sei die schönste Belohnung, berichtet Raab, und Kollege Rolf Barthelmes, der seit 1981 mit dabei ist, stimmt zu. 

Dass dieser Freizeitjob für den Skiwachtler Martin Raab eine Herzensangelegenheit ist, sieht man an seinen funkelnden Augen, wenn er sagt: „Das ist nicht nur für die Kinder, sondern auch für uns, für mich ein Erlebnis. Was da rüberkommt, ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.“ 

Finanziert werden die Maßnahmen, ebenso wie die Arbeit von rund 270 Skiwachtlern, die Winter für Winter für die Sicherheit in Deutschlands Skigebieten sorgen, von der Stiftung Sicherheit im Skisport, die vor 40 Jahren ins Leben gerufen wurde, um den Skisport durch Prävention und professionellen Rettungsdienst sicherer zu machen. Aus ihrem Topf werden sowohl die Skiwacht finanziert als auch mit über 60.000 Euro pro Jahr diese Freizeit. Gelder für Eintritte und Getränke, Sachpreise für Siegerehrungen, Sportausrüstungen und sogar Winterkleider organisieren die Mitarbeiter der DSV-Skiwacht selbst. Manche Kinder besitzen so gut wie gar nichts. „Arme Kinder sind das“, sagt Maik Hentzschel, einer der Skiwachtler, „manche reisen mit nur einer Unterhose und einem Paar Löchersocken an.“ Im 2- oder 3- Jahres-Turnus dürfen 10 Einrichtungen aus dem Pool bis zu 10 Kinder mitschicken. Wer kann, zahlt 5 Euro pro Tag, wer nicht, bekommt dieses „Highlight im Leben“ von der Stiftung bezahlt. Dass sich der Einsatz Jahr für Jahr lohnt, zeigen nicht nur die strahlenden Augen der Helfer, sondern vor allem die der teilnehmenden Kinder. 

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